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Raiffeisenkasse Lichenroth
Auch die Raiffeisenbank in
Lichenroth war früher "selbständig" Am 17.11.1891 wurde
in Kirchbracht die "Raiffeisengenossenschaft Kirchbracht/Lichenroth"
als "Kirchbrachter Darlehenskassenverein" unter Vorsitz von
Pfarrer Waas gegrüodet. Zur Genossenschaft gehörten die Orte
Kirchbracht, Mauswinkel, IIlnhausen, Preußisch- und Hessisch-Bösgesäß,
Lichenroth, Völzberg, Wüstwillenroth und Wettges. Nach einem Jahr gehörten
dem Verein bereits 71 Mitglieder an. Hauptzweck des Vereines war es, den
Landwirten eine zinsattraktive Sparmöglichkeit zu bieten, und dem
unsozialen Viehwucher zu begegnen, indem der Viehhandel ausschließlich
über den Verein getätigt werden sollte. In 1923 wurde der
Darlehenskassenverein getrennt, und seitdem gab es sowohl in Kirchbracht
als auch in Lichenroth eine "eigene" Raiffeisenkasse, der in
Lichenroth den Namen "Lichenrother Spar- und Darlehenskassenverein
e.G.m.u.H" erhielt.
Der Verein hatte zu diesem Zeitpunkt 145 Mitglieder aus Lichenroth, Völzberg,
Wüstwillenroth, und Wettges. Wurden die Waren bisher über Wächters
bach und Birstein bezogen, so lies man sie jetzt von Adam Kaufmann von
den Bahnhöfen Hartmannshain oder Bermuthshain abholen. Da der Verein
hohe Spareinlagen hatte, beschloß man 1930 ein Lagerhaus zu bauen,
wobei für den Standort die neue Bahnlinie ausschlaggebend war, womit
das Lagerhaus über ein Anschlußgleis bedient werden konnte. Dieses
Lagerhaus "überlebte" die Vogelsberger Südbahn, wurde in
1954 erweitert und im Jahre 1961 und 1965 nochmals vergrößert. Der
Name der Genossenschaft änderte man im Jahre 1950 in
"Raiffeisenkasse Lichenroth e.G.m.u.H.". Ein bereits damals
angedachter Zusammenschluß mit Birstein wurde in den
Generalversammlungen von 1964 und 1967 vehement abgelehnt Nachdem aber
der Gewinn der nächsten Jahre immer mehr zurückgegangen war, beschloß
man bei der Generalversammlung am 16.04.1971 in Wüstwillenroth, doch
mit der Birsteiner Genossenschaft zu fusionieren, und damit die Selbständigkeit
der Raiffeisenkasse Lichenroth zu begraben. Das Lagerhaus "Iebte"
immerhin noch 20 Jahre weiter, bis man es am 3108.1991 aufgrund
sinkender Umsatzzahlen schloß. Damit ging auch der letzte
Lagerverwalter, Alfred Stein, in den wohlverdienten Ruhestand. Das
Lagerhaus dient heute teilweise als Wohnhaus mit Blick auf Lichenroth. |
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Am 14. April 1985 wurde das Ortsgericht Lichenroth personell neu besetzt und Gerhard Aust zum
Ortsgerichtsvorsteher und Heinz Hofmann zum Ortgerichtsschöffen
bestellt, die dieses Amt auch heute noch ausfüllen.
Eine weitere Wasserknappheit im Sommer 1985 führte zum Bau einer
Verbindungsleitung zwischen dem Hochbehälter von Wüstwillenroth zum
Hochbehälter in Lichenroth. Inzwischen wird überhaupt kein Oberflächenwasser
mehr ins Leitungsnetz eingespeist, und das Wasser über Pumpstationen
aus Mauswinkel geholt (Ringleitung).
Mit Inkrafttreten des Wasserhaushaltsgesetzes ist Mitte der 80er-Jahre
eine Abwasserkanalisation notwendig geworden, wobei im Zuge dieser
Arbeiten auch das gesamte Wasserleitungsnetz erneuert wurde. Die dazugehörige
Kläranlage wurde unterhalb der Sangmühle in einer Wasserschleife der
Salz erbaut. In dieser Anlage werden neben den Abwässern aus Lichenroth
auch die von Völzberg, Wüstwillenroth und Wettges geklärt.
Seit dem 14. April 1989 ist Manfred Rasch Ortsvorsteher von Lichenroth.
Diese Wahl ist insofern interessant, als sich damals niemand fand, der
Schriftführer oder Vertreter desselben werden wollte. Dieses Amt blieb
daher jahrelang unbesetzt. Bei der ersten Direktwahl des Ortsvorstehers
am 24.04.1997 wurde Herr Rasch als Ortsvorsteher bestätigt und Manfred
Henning zu dessen Vertreter gewählt. Das Amt des Schriftführers
bekleidet nun Elmar Zimmer, dessen Vertreter nun ganz offiziell der
Vertreter des Ortsvorstehers ist.
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